WCA-Guidelines
Version: 01. Januar 2024
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wca-regulations-translations:68d19f4
]Hinweise
WCA-Regeln und WCA-Richtlinien
Die WCA-Richtlinien ergänzen das WCA-Regelwerk. Für mehr Information über die WCA ist das Regelwerk heranzuziehen.
Nummerierung
Die Richtlinien sind passend zu den dazugehörigen Regeln nummeriert. Es ist durchaus möglich, dass mehrere Richtlinien zu einer Regel gehören können. Außerdem gehören manche Richtlinien zu Regeln, die nicht mehr existieren.
Beschriftung
Jede Richtlinie ist einer der folgenden Disziplinen zugeordnet. Diese Beschriftungen sind jedoch nur als Metadaten anzusehen und enthalten keine Information über die Relevanz der Richtlinie.
- Zusatz Zusätzliche Information, um das Regelwerk zu ergänzen.
- Erklärung Information, die sich um mögliche Interpretationsfragen der Regel dreht.
- Erläuterung Information, die die Absicht einer Regel erklärt.
- Empfehlung Empfehlungen, die nicht strikt vorgeschrieben, aber wenn möglich einzuhalten sind.
- Erinnerung Information, die von einer anderen Regel oder Richtlinie behandelt wird, aber dennoch einer erneuten Erwähnung bedarf.
- Beispiel Ein Beispiel, wie eine Regel anzuwenden ist.
Inhalt
- Abschnitt 1: Offizielle Organe
- Abschnitt 2: Teilnehmende
- Abschnitt 3: Puzzles
- Abschnitt 4: Scrambling
- Abschnitt 5: Puzzle-Defekte
- Abschnitt 7: Umgebung
- Abschnitt 9: Disziplinen
- Abschnitt 10: Gelöster Zustand
- Abschnitt 11: Zwischenfälle
- Abschnitt 12: Notation
- Abschnitt A: Speed Solving (Lösen auf Zeit)
- Abschnitt B: Blindlösen
- Abschnitt C: Einhändiglösen
- Abschnitt E: Fewest Moves
- Article F: Clock
- Abschnitt H: Mehrfach-Blindlösen
Abschnitt 1: Offizielle Organe
- 1c+) Erklärung "Der WCA-Delegierte" bezieht sich auf alle WCA-Delegierten, die bei einem Wettbewerb die Rolle des WCA-Delegierten innehaben. Außerdem bezieht “der WCA-Delegierte” sich auf jeden, dem von einem WCA-Delegierten eine relevante Verantwortlichkeit eines WCA-Delegierten für den Wettbewerb übertragen wurde.
- 1c++) Erklärung WCA-Delegierte können an einem Wettbewerb teilnehmen, ohne notwendigerweise die Rolle eines WCA-Delegierten bei diesem Wettbewerb auszuüben. “Der WCA-Delegierte” bezieht sich nicht auf sie, sofern sie nicht eine relevante Verantwortung von einem WCA-Delegierten für den Wettbewerb erhalten haben (siehe Richtlinie 1c+).
- 1h+) Empfehlung Teilnehmende in derselben Gruppe sollten die gleichen Scrambles verwenden, und verschiedene Gruppen sollten verschiedene Scrambles verwenden.
- 1h++) Empfehlung Alle Versuche in der Finalrunde einer Disziplin sollten, ebenso wie alle Versuche in Fewest Moves, die gleichen Scrambles für alle Teilnehmenden nutzen (d.h. nur aus einer Gruppe bestehen).
- 1h+++) Zusatz Teilnehmende dürfen anfragen, dass sie zu einer anderen Zeit als der geplanten Zeit für diese Runde, in einer anderen Gruppe teilnehmen dürfen. Der WCA-Delegierte sollte vor der Erlaubnis die Fairness und Umsetzbarkeit der Situation mit Bedacht abwägen, und muss sicherstellen, dass solche Versuche Regel 9l befolgen (d.h. solche Versuche dürfen erst beginnen, nachdem alle Teilnehmenden ihre Versuche aus vorherigen Runden derselben Disziplin beendet haben, und müssen abgeschlossen sein, bevor ein Teilnehmender einen Versuch einer nachfolgenden Runde derselben Disziplin begonnen hat). Teilnehmende, welche eine solche besondere Behandlung anfragen, sollten das Organisationsteam und den WCA-Delegierten vor dem Wettbewerb diesbezüglich kontaktieren. Ausnahme: solche Änderungswünsche sind für 3x3x3 Fewest Moves nicht erlaubt, stattdessen sind für diese Disziplin limitierte Handlungsempfehlungen in Richtlinie E2b++ vorgesehen.
- 1h1+) Erklärung Scrambler/Judges sollten nur in ihrer eigenen Gruppe scramblen oder judgen, wenn es für den Ablauf des Turniers notwendig ist.
- 1h1++) Erklärung Bei Fewest Moves dürfen Judges Teilnehmende in ihrer eigenen Gruppen judgen, bevor sie ihren Versuch beendet haben (d.h. während sie teilnehmen).
Abschnitt 2: Teilnehmende
- 2c+) Zusatz Erstmalige Teilnehmende müssen ihren bürgerlichen Namen oder einen von ihnen bevorzugten Rufnamen bei der Registrierung verwenden. Nachnamen müssen bürgerliche Nachnamen sein. _Anmerk. d. Übers.: Beispiel für einen erlaubten Rufnamen: Max Mustermann statt Maximilian Mustermann._
- 2c2+) Erklärung Ein WCA-Profil ist die Ansammlung der zu einem Teilnehmenden gehörenden Daten und beinhaltet seine persönlichen Informationen (Name, repräsentierte Region, Geschlecht, Geburtsdatum) sowie seine Ergebnisse bei offiziellen WCA-Wettbewerben.
- 2d+) Zusatz Das Geburtsdatum und Kontaktinformationen sollten besonders geschützt werden.
- 2d++) Empfehlung Wenn ein Dritter (z.B. ein Journalist) das Organisationsteam darum bittet, Kontakt zu einem Teilnehmenden zu vermitteln, sollte zuerst dessen Einverständnis eingeholt werden.
- 2e+) Erklärung Wenn ein Teilnehmender mehrere Staatsangehörigkeiten besitzt, darf er bei seinem ersten Wettbewerb entscheiden, welche Region er repräsentieren möchte.
- 2e++) Zusatz Der WCA-Delegierte sollte auch den Namen und das Geburtsdatum jedes neuen Teilnehmenden bei seinem ersten Wettbewerb durch das Dokument (z.B. einen Ausweis) verifizieren.
- 2e3+) Erklärung Staatenlose Teilnehmende haben keine nationalen Rekorde oder Ranglisten, sowie keine kontinentalen Rekorde und Ranglisten.
- 2i+) Zusatz Der Teilnehmende darf die Stoppuhr in die Hand nehmen, um die derzeitige Zeit zu sehen (solange er nicht in der Blindlösephase des Versuchs ist), allerdings darf er die Stoppuhr nicht nicht starten, stoppen, pausieren oder anderweitig mit der Zeitmessung der Stoppuhr interagieren.
- 2i++) Zusatz Das Organisationsteam darf dem Teilnehmenden eine inoffizielle Stoppuhr geben, um die derzeitige Zeit zu sehen (wird zusammen mit der offiziellen Stoppuhr gestartet); in diesem Fall darf der Teilnehmende die offizielle Stoppuhr nicht berühren.
- 2i+++) Erinnerung Puzzles mit Bluetooth-Funktion werden als elektronische Geräte gewertet.
- 2i++++) Erklärung Die Nutzung eines elektronischen Geräts durch den Teilnehmenden wird nur dann als solche betrachtet, wenn er jenes zu einem bestimmten Zweck einsetzt.
- 2i+++++) Beispiel Beispiele, die nicht als Nutzung eines elektronischen Geräts gelten: eine Kamera bewegen, ein Mobiltelefon umdrehen, eine Smartwatch tragen.
- 2i++++++) Beispiel Beispiele, die als Nutzung eines elektronischen Geräts gelten: einen Kamerabutton drücken, eine Nachricht auf einem Mobiltelefon oder auf einer Smartwatch ansehen.
- 2i1b+) Erklärung Dies schließt entsprechende Geräte, die ausgeschaltet oder nicht verbunden sind, ein.
- 2i1c+) Erklärung Elektronische Handwärmer gelten als elektronische Geräte und sind daher während der Inspektionsphase und während der Lösungsphase nicht erlaubt. Allerdings dürfen nicht-elektronische Handwärmer zu jeder Zeit während eines Versuchs genutzt werden.
- 2i2+) Erklärung Der Teilnehmende darf eine Kamera an einer beliebigen Stelle halten oder tragen, solange der Teilnehmende die Live-Übertragung der Aufnahme nicht sehen kann.
- 2j2+) Beispiel Wenn beispielsweise ein Teilnehmender von einer Disziplin disqualifiziert wird, weil er nicht am Finale teilnimmt, bleiben seine Resultate aus früheren Runden gültig.
- 2j2++) Beispiel Wenn der WCA-Delegierte einen Teilnehmenden während seines dritten Versuchs in der Runde disqualifiziert, werden nur jener dritte und alle folgenden Versuche in dieser Runde disqualifiziert, auch dann, wenn die Umstände, die zur Disqualifikation geführt haben, schon vor diesem Versuch aufgetreten sind.
- 2k6+) Erklärung WCA-Delegierte sollten nach eigenem Ermessen nur Teilnehmende daran hindern, den Wettbewerb deutlich aufzuhalten (z.B. Zeit und/oder Ressourcen des Wettbewerbs verschwenden). Teilnehmende sollten nicht für “schlechte” Ergebnisse disqualifiziert werden, solange sie nach besten Kräften teilnehmen.
- 2s+) Erinnerung Spezielle Anpassungen müssen im Bericht des WCA-Delegierten erwähnt werden.
- 2s++) Beispiel Teilnehmende, deren spezielle Umstände (z.B. Religion) es ihnen nicht erlauben, an einem bestimmten Datum oder zu einer bestimmten Zeit teilzunehmen, dürfen nach Ermessen des WCA-Delegierten zu einer anderen Zeit teilnehmen. Der WCA-Delegierte sollte bei der Prüfung solcher Anfragen die Verfügbarkeit von Wettbewerbs-Ressourcen einbeziehen. Dies beinhaltet auch die Möglichkeit, vorläufig in einer / mehreren nachfolgenden Runde(n) teilzunehmen, bevor die vorherige Runde(n) beendet sind.
- 2s+++) Beispiel Ein Teilnehmender, welcher keine Hand zum Start des Timers nutzen kann, kann Hilfe vom Judge beim Starten und Stoppen des Timers erhalten, oder ein Teilnehmender, der nicht hören kann, kann die Warnsignale während der Inspektionsphase auf eine andere Art erhalten.
- 2s1+) Beispiel Beispiele solcher besonderer Behandlungen beinhalten: ein blinder Teilnehmender kann eine zweite Hand verwenden, um die Teile in 3x3x3 One-Handed zu ertasten oder kann ein zweites Puzzle mit besonderen Teilen während der Inspektionsphase in 3x3x3 Blindfolded nutzen.
- 2u1+) Zusatz Der Teilnehmende darf nach Ermessen des WCA-Delegierten teilnehmen. Der WCA-Delegierte muss dabei die Fairness dieser Entscheidung vorsichtig abwägen.
Abschnitt 3: Puzzles
- 3a+) Erklärung Teilnehmende dürfen Puzzles in jeder akzeptablen Größe verwenden, nach Ermessen des WCA-Delegierten.
- 3a++) Zusatz Standardmäßig sollte ein Teilnehmender das gleiche Puzzle für aufeinanderfolgende Versuche in einer Speedsolving Runde verwenden. Ein Teilnehmender darf das Puzzle nach Ermessen des Judges oder WCA-Delegierten zwischen den Versuchen wechseln.
- 3a+++) Erklärung Teilnehmende dürfen Puzzles von anderen Teilnehmenden privat ausborgen, um sie im Turnier zu verwenden.
- 3a1+) Erklärung Teilnehmende dürfen disqualifiziert werden, wenn sie kein Puzzle parat haben, sobald sie aufgerufen werden (z.B. wenn sie vorhatten, ein Puzzle zu verwenden, das ein anderer Teilnehmender gerade benötigt und deswegen im Moment kein Puzzle bereitstellen können).
- 3d1b+) Erklärung Muster müssen nicht auf jeder Seite vorhanden sein, sondern lediglich auf Seiten, auf denen keine eindeutige Farbe erkannt werden kann. Teile dürfen keine Eigenschaften haben (z.B. Strukturen, Unregelmäßigkeiten im Muster), die sie signifikant von anderen ähnlichen Teilen unterscheiden.
- 3h+) Erklärung Das Innere von Puzzles darf durch Abschleifen, die Benutzung von Schmiermitteln oder Modifikationen, welche die Stabilität verbessern (z.B. Magnete), verändert werden.
- 3h++) Beispiel Beispiele für Erweiterungen schließen ein: neue Drehungen sind möglich, normale Drehungen sind unmöglich, mehr Teile oder Seiten sind sichtbar, Farben auf der Rückseite des Puzzles sind sichtbar, Drehungen werden automatisch ausgeführt, oder das Puzzle hat mehrere/verschiedene gelöste Zustände.
- 3h2++) Erklärung "Stickerless" Puzzle, die sich signifikant von den meisten massenproduzierten Puzzles unterscheidet, sind nur nach dem Ermessen des WCA-Delegierten erlaubt.
- 3h2a+) Zusatz Beispiele für transparente Teile, die die keine zusätzlichen Informationen über den Zustand des Puzzles ermöglichen: innere Teile des Mechanismus des Puzzles, transparente Clock-Hüllen.
- 3j++) Beispiel Es gibt einen visuellen Leitfaden für Regel 3j.
- 3k2+) Zusatz Der Delegierte sollte keinen der Ausnahmefälle anwenden, wenn er vermutet, dass der Teilnehmende absichtlich versucht hat, ein nicht gestattetes Puzzle zu benutzen.
- 3k2b+) Erklärung Wenn ein nicht erlaubtes Puzzle während eines 3x3x3 Multi-Blind-Versuchs gefunden wird, darf das Puzzle nicht ausgetauscht oder vom Versuch entfernt werden. Es wird als ungelöst gewertet, sofern nicht der gesamte Versuch disqualifiziert wird.
- 3k2b++) Beispiel Angenommen, ein Teilnehmender versucht 10 Puzzles und löst 8 davon erfolgreich. Wenn herausgefunden wird, dass zwei der gelösten und eines der ungelösten Puzzles nicht erlaubt waren, erhält der Teilnehmende ein Ergebnis mit 6 von 10 gelösten Würfeln anstelle eines DNFs (nach Ermessen des WCA-Delegierten).
- 3l+) Zusatz Logos dürfen auf jede Art und Weise gestaltet sein, so dass das Design keinen offensichtlichen Vorteil mit sich bringt (z.B. das Kodieren von Informationen, die zum Schummeln verwendet werden können) und farbige Teil weiterhin klar erkennbar ist. Unkonventionelle Logos sind nur nach Ermessen des WCA-Delegierten zugelassen.
- 3l++) Erklärung In der Vergangenheit waren Puzzles mit Logos auch in BlindDisziplinen erlaubt. Diese Puzzles sind nun nicht mehr erlaubt.
- 3l1+) Erklärung Bei NxNxN Puzzles ist ein Centerstein jedes Teil mit nur einer einzigen Farbe. Ein 5x5x5 Cube zum Beispiel hat 9 Centersteine auf jeder Seite.
Abschnitt 4: Scrambling
- 4b1+) Erinnerung Der WCA-Delegierte darf niemals Scrambles neu generieren, um andere mit dem Zwecke des "Herausfilterns" zu ersetzen. Zum Beispiel ist es nicht erlaubt, einen Blick auf die Scrambles für ein Turnier zu werfen und alle neu zu generieren, um "fairere" Scrambles zu generieren.
- 4b2+) Erklärung Im Allgemeinen sollten alle offiziellen Scrambles während des Turniers geheim gehalten und nach dem Ende des Turniers gesammelt veröffentlicht werden (siehe Regel 1c3a). In manchen Fällen (z.B. bei Weltrekorden) kann das Organisationsteam bestimmte Scrambles bereits nach dem Ende einer Runde herausgeben.
- 4b2++) Zusatz Organisatoren sollten sicherstellen, dass die Scrambler, Scrambles und teilweise/vollständig gescrambelte Puzzles visuell von den Teilnehmenden isoliert sind (siehe Regel A2c). Die Scrambler können zum Beispiel hinter einer Mauer oder einem ausreichend hohen Raumteiler (z.B. Karton, der um die Seiten des Tisches herum aufgestellt wird, an denen die Scrambler sitzen) sitzen, um zu verhindern, dass die Teilnehmenden die Puzzles sehen können, während sie gescrambelt werden.
- 4b4+) Erklärung Alle Versuche, die in diesem Zeitrahmen gestartet wurden, folgen dem üblichen Ablauf (d.h. sie werden nicht gestoppt, wenn der Zeitrahmen für die Verwendung des Scrambles überschritten wird).
- 4d+) Erklärung Manche Puzzles verwenden normale Farbschemata, mit der Ausnahme, dass Weiß durch Schwarz ersetzt wurde. In diesem Falle ist Schwarz die dunkelste Farbe und darf nicht als Weiß behandelt und beim Scrambeln oben gehalten werden.
- 4d++) Zusatz Die Orientierung des Puzzles darf sich auf dem Weg vom Scrambler zum Löse-Platz ändern, solange niemand versucht, die Zufälligkeit der Orientierung zu beeinflussen (siehe Regel A2e1)
- 4f+) Empfehlung Der WCA-Delegierte sollte genügend Scrambles für das ganze Turnier bereits im Voraus generieren. Dazu zählen auch Ersatz-Scrambles für Extraversuche.
- 4f++) Erinnerung Wenn der WCA-Delegierte zusätzliche Scrambles während des Turniers generiert, muss er die Scrambles speichern (siehe Regel 1c3a).
- 4g1b+) Erklärung Für 5x5x5 Blindfolded müssen fehlerhafte Zustände des Puzzles immer korrigiert werden.
- 4g1b++) Empfehlung Der WCA-Delegierte sollte bei 5x5x5 Cube strenger abwägen, ob fehlerhafte Zustände bei 5x5x5 Cube korrigiert werden müssen oder nicht.
Abschnitt 5: Puzzle-Defekte
- 5b+) Zusatz Der Teilnehmende darf nicht absichtlich Puzzle-Defekte herbeiführen, sofern er nicht versucht, einen vorhergehenden Puzzle-Defekt damit zu korrigieren (siehe Regeln 5b3b und 5b3c). Beispiele für absichtliches Hervorrufen von Puzzle-Defekten: Entfernen einer befestigten Centercap, Rotation eines Ecksteins, Entfernen eines Stickers.
- 5b5+) Beispiel Beispiele für abgelöste Teile, die zu einem gelösten Zustand führen: eine 3x3x3-Centercap, ein Big Cube Centerstein, ein inneres Teil eines Big Cubes.
- 5b5++) Beispiel Beispiele für abgelöste Teile, die zu einem DNF führen: zwei 3x3x3-Centercaps, zwei Big Cube Centersteine, ein 3x3x3 Kantenstein, ein 4x4x4-Kantenstein ("wing"), jede Kombination zweier Steine mit jeweils farbigen Teilen.
- 5b5f+) Beispiel Es gibt einen visuellen Leitfaden für Regel 5b5f.
- 5b5f++) Beispiel Ein 4x4x4-Kantenstein ("wing"), welcher in sich gedreht ist, gilt als gelöst.
- 5b5f+++) Beispiel Ein Eckstein, welcher durch einen sog. corner twist in sich gedreht ist, gilt zwar als in einer validen Position platziert, doch durch diese Position wird jenes Teil nicht zu einem gelösten Teil.
- 5c+) Erinnerung Wenn der Teilnehmende einen Puzzle-Defekt hat, gibt ihm das keinen Anspruch auf einen Extraversuch.
Abschnitt 7: Umgebung
- 7f1a+) Erklärung Eine Matte sollte mindestens 30 cm (von der linken zur rechten Seite gemessen) mal 25 cm (von der Vorder- zur Rückseite gemessen) groß sein.
- 7h2+) Zusatz Die Teilnehmenden im Teilnehmendenbereich sollten nicht imstande sein, die Puzzles von den Teilnehmenden, die gerade ihre Versuche durchführen, zu sehen.
Abschnitt 9: Disziplinen
- 9b+) Zusatz Das bevorzugte Format für das Finale einer Disziplin ist "Average of 5" oder "Mean of 3", wenn dies möglich ist.
- 9b++) Zusatz Disziplinen, die nicht in Regel 9b spezifiziert werden, dürfen während eines Turniers abgehalten werden, aber werden als inoffiziell behandelt und daher nicht mit den offiziellen Resultaten des Turniers veröffentlicht.
- 9b3b+) Erklärung Die "Mean of 3"-Statistik beeinflusst nicht die Platzierung eines Teilnehmenden in einer "Best of 3"-Runde (die auf dem besten erzielten Ergebnis basiert). Die WCA erkennt diese Statistiken unabhängig von dem Wettbewerbsformat an.
- 9f1+) Beispiel Wenn der Timer bei einem Versuch 12.678 anzeigt, beträgt die tatsächlich aufgezeichnete Zeit 12.67 (Nachkommastellen kleiner als eine hundertstel Sekunde werden ignoriert). Ein Judge darf nichtsdestotrotz die exakte Zeit auf das Scoresheet schreiben (und sie bei Berechnung von Zeitstrafen beibehalten), solange der Scoretaker die Zeit korrekt gekürzt als 12.67 aufzeichnet.
- 9f2+) Zusatz Für 3x3x3 Multi-Blind sollte der Judge die Anzahl gelöster Puzzles, die Anzahl versuchter Puzzles, und die finale Zeit aufschreiben. Beispiel: wenn der Teilnehmende 3 aus 5 versuchten Cubes in 40 Minuten und 30 Sekunden löst, sollte der Judge 3/5 40:30 aufschreiben.
- 9f4+) Erklärung Das Ergebnis eines Versuchs ist nur dann DNF wenn der Teilnehmende den Versuch begonnen hat, indem er signalisiert hat, dass er bereit ist. (siehe Regel A3b2), und der Versuch disqualifiziert wurde.
- 9f5+) Erklärung Das Ergebnis eines Versuchs ist DNS, wenn der Teilnehmende den Versuch durchführen hätte dürfen, den Versuch aber nicht begonnen hat. Wenn der Teilnehmende sich nicht für einen Versuch qualifiziert hat (z.B. in einer kombinierten Runde), so hat er kein Resultat für diesen Versuch.
- 9p2+) Erklärung Ergebnis bezieht sich auf ein Einzelergebnis oder einen Durchschnitt, der die Rangliste der zugehörigen Runde bestimmt.
- 9q+) Empfehlung Disziplinen und Runden sollten mindestens 2 Teilnehmende haben.
- 9t+) Erläuterung Aufgrund der Regeln 9t1 und 9t2 kann es passieren, dass Runden so aussehen, als ob sie nicht den Regeln 9p1, 9m1, 9m2 oder 9m3 folgen. Da jedoch die Änderungen, welche notwendig wären um diesen Regelungen zu erfüllen unschuldige Teilnehmende betreffen würden, müssen die Ergebnisse so beibehalten werden.
- 9t++) Zusatz Wenn Ergebnisse noch beim Wettbewerb geändert werden, muss diese Regel ebenfalls befolgt werden. In diesem Fall sollten auch die Regeln 9t1, 9t2 und 9t3 befolgt werden, nach Ermessen des WCA-Delegierten.
- 9t3+) Beispiel Angenommen, Teilnehmender A erreicht einen 10.00 Average und Teilnehmender B einen 10.05 Average in der ersten Runde einer Disziplin, sodass A in die Finalrunde einzieht, B aber nicht. Wenn ein Fehler beim Scoretaking bemerkt wird und Teilnehmender B eigentlich einen 9.95 Average hatte (und anstelle von A weitergekommen wäre), behält Teilnehmender A dennoch seine Ergebnisse für die Finalrunde.
- 9u+) Zusatz Für Wettbewerbe mit mehreren physischen Veranstaltungsorten (z.B. sog. "3x3x3 Fewest Moves simultaneous competitions") müssen alle Bedingungen an jedem Standort zutreffen, damit der Wettbewerb als beendet gilt.
- 9u2+) Empfehlung Der WCA-Delegierte sollte das Ende des Wettbewerbs am Ende des Wettbewerbs ankündigen (z.B. vor der Siegerehrung).
- 9u2b+) Zusatz Der Kalendertag, welcher das Ende des Wettbewerbs markiert, wird mit der lokalen Zeit des Austragungsortes, an welchem der Wettbewerb stattgefunden hat, bestimmt.
Abschnitt 10: Gelöster Zustand
- 10e1+) Erklärung Für Square-1 unterscheidet sich die Metrik für fehlerhafte Ausrichtungen ("Misalignments"), die in Regel 10f4 definiert ist, aufgrund der formverändernden Eingenschaft des Puzzles von der Metrik für die Notation, die von Scrambling Programmen verwendet wird und in Regel 12c4 definiert ist.
- 10f+) Erklärung Die Grenzen für die fehlerhafte Ausrichtung sind derart ausgewählt, dass sie eine natürliche Grenze zwischen einem Zustand eines Puzzles (ohne Zeitstrafe) und einem Zustand, der eine Drehung entfernt ist, ziehen.
- 10f4+) Erklärung Beim Zählen der Drehungen bei einer fehlerhaften Ausrichtung am Ende des Versuchs, werden X und Y separat betrachtet. Beispiel: (5, 1) wird als eine fehlerhafte Ausrichtung gewertet, (5, 5) als zwei fehlerhafte Ausrichtungen.
- 10h1+) Zusatz Der gelöste Zustand von Clock wird nicht durch gelöste oder herausgefallene Pin Kappen beeinflusst.
Abschnitt 11: Zwischenfälle
- 11e+) Erklärung Da eine Beschwerde nicht garantiert erfolgreich ist, kann ein Teilnehmender sich dafür entscheiden, den Timer weiterlaufen zu lassen und den Solve fortzusetzen, wenn es angebracht ist.
- 11e++) Empfehlung Der WCA-Delegierte sollte die Gründe für einen Extraversuch notieren (z.B. auf der Rückseite des Scoresheets).
- 11e+++) Empfehlung Der WCA-Delegierte sollte strenger abwägen, ob ein Extraversuch nach dem Ende des Solves gegeben wird. Der Extraversuch sollte nur bei außergewöhnlichen Umständen gegeben werden.
- 11e++++) Erinnerung Der Versuch ist beendet, nachdem der Teilnehmende das aufgeschriebene Resultat geprüft hat und auf dem Scoresheet unterschreibt (siehe Regel A7c).
- 11e+++++) Zusatz Wenn der WCA-Delegierte während des Wettbewerbs keine Zeit hat, um der Forderung nachzugehen, sollte er dem Teilnehmenden einen vorläufigen Extraversuch gewähren.
- 11e++++++) Zusatz Ein Extraversuch wird zu der Zeit als durchgeführt betrachtet, zu der der originale Solve stattfand. Beispiel: Wenn eine Runde ursprünglich am 21. Januar stattfand, und ein Teilnehmender einen Extraversuch am 22. Januar erhält, gilt der Extraversuch als am 21. Januar durchgeführt.
- 11e+++++++) Empfehlung Wenn ein Extraversuch für eine Runde vergeben wird, nachdem eine nachfolgende Runde beendet ist, und der Extraversuch dem Teilnehmenden das Weiterkommen in die nächste Runde ermöglicht, sollte der Teilnehmende nach Ermessen des WCA-Delegierten nicht in der nachfolgenden Runde teilnehmen.
- 11e1+) Erinnerung Ein Extraversuch muss gescrambelt werden, indem ein nicht modifizierter Scramble verwendet wird, der von einem offiziellen Scramble-Programm generiert wurde (siehe Regel 4f, Richtlinie 4f+).
- 11e2+) Zusatz Wenn ein Extraversuch selbst zu einem weiteren Extraversuch führt, sollte der Teilnehmende solange Versuche machen, bis genug vorhanden sind, um so viele reguläre Ergebnisse zu ersetzen wie benötigt.
- 11e2++) Beispiel Angenommen ein Teilnehmender hat 5 reguläre Versuche und der 2. Versuch führt zu einem Extraversuch. Der Teilnehmende sollte nun Extraversuche durchführen, bis ein gültiger Versuch vorhanden ist, um den 2. Versuch zu ersetzen. Wenn spätere Versuche zu weiteren Extraversuchen führen, sollten diese in gleicher Weise durchgeführt werden.
Abschnitt 12: Notation
- 12a2+) Erklärung Sowohl Rw als auch 2Rw sind zum Beispiel valide Notationen für den gleichen physischen Zug auf einem 3x3x3 Cube. 1Rw ist keine valide Notation für einen NxNxN Cube und 3Rw ist weder für den 2x2x2 noch den 3x3x3 Cube eine valide Notation (aber 3Rw ist eine valide Notation für den 4x4x4 Cube und größere NxNxN Cubes).
- 12g2+) Erinnerung In der Vergangenheit war die Strafe für das Ändern der Zustände der Pins ein DNF. Dies ist nicht mehr der Fall.
- 12i+) Erklärung Rotationen verändern den Puzzle-Zustand nicht.
Abschnitt A: Speed Solving (Lösen auf Zeit)
- A1a+) Erklärung Wenn beide Limits verwendet werden, darf das Zeitlimit pro Versuch nicht größer sein als das kumulative Zeitlimit.
- A1a2+) Zusatz Im Falle eines kumulativen Zeitlimits schreibt der Judge die für einen DNF gestoppte Zeit in Klammer auf das Scoresheet, z.B. "DNF (1:02.27)".
- A1a2++) Beispiel Wenn eine Runde nur ein kumulatives Zeitlimit von 30 Minuten hat und die ersten beiden Ergebnisse eines Teilnehmenden 6:00 und DNF (10:00) sind, ist das Zeitlimit für den dritten Versuch 30:00 - 6:00 = 14:00. In diesem Fall ist zu beachten, dass nur das endgültige Ergebnis für einen Versuch zählt. Hierbei würde ein dritter Versuch mit einer gestoppten Zeit von 13:59 ohne Zeitstrafen für das Zeitlimit ausreichen, da das finale Ergebnis 13:59 ist (siehe Regel 9f2), während ein dritter Versuch mit einem Ergebnis von 13:59 + 2 = 14:01 das Zeitlimit nicht erfüllen würde.
- A1a2+++) Zusatz Wenn das Ergebnis von einem Versuch nicht verfügbar ist (z.B. der Timer zurückgesetzt wurde), muss der Judge den WCA-Delegierten hinzuziehen und eine Schätzung der für den Versuch benötigten Zeit abgeben. Diese Schätzung wird auf das Zeitlimit angerechnet, darf aber nicht als Grundlage für ein offizielles Ergebnis für den einzelnen Versuch verwendet werden.
- A1a2++++) Beispiel Wenn eine Runde ein kumulatives Zeitlimit von 20 Minuten und ein Zeitlimit von 8 Minuten hat, und die Resultate der ersten beiden Versuche des Teilnehmenden 7:00 und 7:30 sind, dann ist das Zeitlimit für den dritten Versuch das Minimum von 5:30 (berechnet aus 20:00 - 7:00 - 7:30) und 8:00, d.h. 5:30.
- A1a2+++++) Erklärung Wenn ein Teilnehmender das kumulative Zeitlimit erreicht, wird das Resultat jedes übrigen Versuchs in der Runde als DNS (Did Not Start) gewertet.
- A1a2++++++) Erklärung Wenn das kumulative Zeitlimit auf eine Kombination verschiedener Disziplinen angewandt wird, so gilt die Reihenfolge, in der die Versuche durchgeführt werden, als die Reihenfolge der kumulierten Zeiten für das kumulative Zeitlimit.
- A1a3+) Erinnerung Das Organisationsteam und der WCA-Delegierte sollten sich dessen bewusst sein, dass Zeitlimits die Strategien der Teilnehmenden beeinflussen (z.B. in den ersten beiden Versuchen hektisch lösen, in der Hoffnung das Cutoff in einer kombinierten Runde zu schaffen), und dass das Ändern des Zeitlimits nach Beginn einer Runde für manche Teilnehmenden ein unfairer Nachteil sein kann.
- A1a4+) Erinnerung Wurde versehentlich ein Teilnehmender trotz Überschreitung des Zeitlimits nicht gestoppt, so muss der Versuch nachträglich disqualifiziert werden und der Judge, der Teilnehmende und der WCA-Delegierte sollten informiert werden (siehe Regel 1g2). Judges müssen stets das Zeitlimit der aktuellen Versuche (welches bei kumulativen Limits von den Ergebnissen der vorherigen Versuche abhängen kann) bzw. Runden kennen.
- A2c1+) Erinnerung In der Vergangenheit wurden oft Scoresheets als Abdeckung für die Puzzles benutzt, wobei jedoch manche Seiten der Puzzles sichtbar waren. Dies ist nicht mehr gestattet.
- A2d1+) Zusatz Wenn vor einem Versuch bemerkt wird, dass die Unterschrift des Scramblers fehlt, sollte das Puzzle umgehend zur Verifikation und entsprechender Unterschrift zum Scrambler zurückgebracht werden.
- A2d1++) Zusatz Ein Versuch darf nicht allein wegen einer fehlenden Scrambler-Unterschrift disqualifiziert werden. Wenn eine Unterschrift nach Beginn eines Versuchs fehlt, muss der Judge den Versuch fortsetzen (wenn er noch im Gange ist) und der WCA-Delegierte sollte zulassen, dass das Ergebnis beibehalten wird. Der WCA-Delegierte kann jedoch den Versuch durch einen Zusatzversuch ersetzen, wenn er einen Grund (außer der fehlenden Unterschrift) für die Vermutung hat, dass das Scramble falsch war.
- A2d1+++) Erinnerung Obwohl der WCA-Delegierte mehrere einzelne Versuche mit fehlenden Scramblerunterschriften anerkennen darf, sollte er sicherstellen, dass fehlende Scramblerunterschriften nicht zu häufig vorkommen.
- A3c3+) Erklärung Der Teilnehmende darf den Timer vor/während der Inspektionsphase zurücksetzen, wenn der Judge dies versehentlich nicht getan hat. Allerdings liegt es in der Verantwortung des Judges sicherzustellen, dass der Timer zurückgesetzt wurde (siehe Regel A3b). Wenn der Teilnehmende versehentlich den Versuch mit einem Timer beginnt, den der Judge nicht zurückgesetzt hat (z.B. wenn der Teilnehmende die Inspektion durchführt, die Hände in der Annahme, dass der Stackmat Timer normal starten wird, für eine ausreichende Zeit auf den Timer legt und beginnt das Puzzle zu bedienen), sollte der Versuch mit einem Extraversuch ersetzt werden, nach Ermessen des WCA-Delegierten.
- A3c3++) Erklärung Der Teilnehmende kann den Timer während der Inspektion nicht "testen" oder "neu starten", da die Inspektion endet, sobald der Teilnehmende den Solve beginnt (siehe Regel A4d). Wenn der Teilnehmende den Timer stoppt, nachdem er ihn zum ersten Mal gestartet hat, gilt dies als Beenden des Solves (siehe Regel A6), auch wenn er dies innerhalb von 15 Sekunden nach Beginn der Inspektion tut.
- A3c4+) Erklärung Wenn ein dünner Gegenstand im Inneren des Puzzles genutzt wird darf der Judge dieses nicht im Auftrag des Teilnehmenden entfernen.
- A3c4++) Erklärung Der Teilnehmende darf den Gegenstand während des Solves entfernen, wenn er dies nicht während der Inspektionsphase getan hat (z.B. vergessen hat).
- A4d1+) Erklärung Wenn die Inspektionsphase exakt 15 Sekunden gedauert hat (d.h. 15.00), muss eine Zeitstrafe (+2 Sekunden) angewandt werden.
- A4d2+) Erklärung Wenn die Inspektionsphase exakt 17 Sekunden gedauert hat (d.h. 17.00), muss der Versuch disqualifiziert werden (DNF).
- A5b+) Erklärung Während dem Inspizieren und Lösen des Puzzles darf der Teilnehmende das Puzzle mit jedem Teil seines Körpers berühren. Ausnahme: Einhändiglösen (siehe Regel C1b).
- A5b++) Erklärung Wenn ein Teil des Puzzles eines Teilnehmenden herausspringt oder nicht vollständig platziert ist (engl.: "detached") (siehe Regel 5a), darf der Teilnehmende nicht um Hilfe bitten, um das Teil aufzuheben oder zu finden, und der Judge sollte versuchen, andere von derartiger Unterstützung abzuhalten. Wenn jemand ein herausgefallenes Teil für den Teilnehmenden aufhebt, kann der Judge oder der Teilnehmende denjenigen bitten, es auf die Timerstation zu legen und nicht weiter zu helfen.
- A5b+++) Erklärung Der WCA-Delegierte sollte dem Teilnehmenden keinen Extraversuch gewähren, nur weil jemand ein herausgesprungenes oder unvollständig platziertes Teil des Puzzles aufgehoben hat.
- A6b+) Erläuterung Der unbegründete Wert von 0.06 Sekunden wurde gewählt, um möglichen Bedenken bezüglich einer Fehlfunktion des Timers Rechnung zu tragen.
- A6e+) Erklärung Wenn das Puzzle nach dem Stoppen des Timers in den Schoß des Teilnehmenden fällt, wird dies als Berührung des Puzzles gewertet.
- A7c+) Zusatz Wenn ein vom Teilnehmenden unterschriebenes Ergebnis unvollständig oder unleserlich ist, sollte es auf die schlechteste plausible Art und Weise gelesen werden (z.B. wird 1:05 als 1:05.99 betrachtet, 25.X3 wird als 25.73 betrachtet wenn X entweder eine 1 oder eine 7 sein könnte). Da der Stackmat-Timer Zeiten wie X:0Y.ss als X:Y.ss anzeigt, sollte eine fehlende Zehnerstelle eher in Betracht gezogen werden als eine fehlende Einerstelle (z.B. wird 1:2.27 als 1:02.27 betrachtet). Der Judge der ein zweideutiges Ergebnis unterschrieben hat, kann nach Ermessen des Scoretakers gebeten werden, dieses zu erklären.
- A7g+) Beispiel Beispiele für Zwischenfälle, bei denen einem unerfahrenen Teilnehmenden ein Extraversuch zugesprochen werden kann: nicht auf das grüne Licht warten, den Timer unsachgemäß starten oder stoppen, die Inspektionszeit durch ein Fehlverständnis, wie ein Versuch zu starten ist, überziehen, oder andere Zeitstrafen für Verfahrensweisen.
- A7g++) Erläuterung Individuelle Zeitstrafen dürfen nicht erlassen werden. Ein vollständiger Extraversuch muss gegeben werden.
- A7g+++) Empfehlung Der WCA-Delegierte sollte strenger abwägen, wenn demselben Teilnehmenden mehr als ein Extraversuch gegeben wird. Wenn mehr als ein Extraversuch gegeben wird, sollte dieser für unterschiedliche Arten von Zwischenfällen gegeben werden. Beispiel: wenn ein WCA-Delegierter bereits einen Extraversuch für einen Teilnehmenden gegeben hat, der nicht lange genug auf das grüne Licht gewartet hat, sollte kein weiterer solcher Extraversuch vergeben werden, wenn der Teilnehmende erneut nicht auf das grüne Licht wartet.
- A7g++++) Erklärung Ein Teilnehmender kann als unerfahren betrachtet werden, wenn er ein neuer Teilnehmender ist, wenn es dessen erste Teilnahme bei einer bestimmten Disziplin ist, oder wenn seit dessen letzter Teilnahme bei einer bestimmten Disziplin schon eine längere Zeit vergangen ist. Die Unerfahrenheit muss für das Auftreten des Zwischenfalls maßgeblich sein.
Abschnitt B: Blindlösen
- B1+) Erinnerung Der Teilnehmende muss ein Puzzle benutzen, welches keine Logos (siehe Regel 3l), keine Texturen, Markierungen oder andere Besonderheiten besitzt, durch die ein Teil von einem gleichartigen Teil unterschieden werden kann (siehe Regel 3k). Beim Blindlösen sollte hierauf ganz besonders geachtet werden.
- B1b+) Empfehlung Masken sollten vom WCA-Delegierten geprüft werden, bevor sie im Rahmen eines Turniers benutzt werden.
- B2d+) Zusatz Standardmäßig beginnt der Teilnehmende mit dem Lösen, wenn er den Timer zum ersten Mal startet, nachdem der Judge angezeigt hat, dass er bereit ist (siehe Regel B2a). Wenn er sich vergewissern möchte, dass der Timer funktioniert, muss er jedes Mal eine Bestätigung des Judges einholen, bevor er den Timer in dieser Phase startet/zurücksetzt. Strafe für das Starten und Zurücksetzen eines Timers ohne Bestätigung durch den Judge: Disqualifikation des Versuchs (DNF).
- B2f+) Erklärung Da der Teilnehmende den Solve mit dem Anheben der Abdeckung beginnt, werden Strafen für den Timerstart und für das Berühren der Abdeckung beim Timerstart nicht angewandt (siehe Regel B2b und Regel B2c).
- B4c+) Zusatz Wenn der Judge vergisst, einen blickdichten Gegenstand zwischen das Gesicht des Teilnehmenden und dem Puzzle zu halten, oder es so hält, dass die Sicht des Teilnehmenden auf das Puzzle nicht vollständig verdeckt ist, sollte der WCA-Delegierte einen Extraversuch gewähren.
- B4c++) Zusatz Wenn der WCA-Delegierte nicht vermutet, dass der Teilnehmende das WCA-Regelwerk absichtlich verletzt hat, darf der ursprüngliche Versuch bestehen bleiben.
Abschnitt C: Einhändiglösen
- C1b+) Erklärung Der Teilnehmende darf während der Inspektionsphase beide Hände benutzen.
- C1b++) Erklärung Der Teilnehmende muss nicht für alle Versuche einer Runde die gleiche Hand zum Lösen benutzen.
Abschnitt E: Fewest Moves
- E2a1+) Empfehlung Wenn ein Judge eine eingereichte Lösung bemerkt, die keine Informationen zur Identifizierung des Versuchs zu enthalten scheint, sollte er beide Seiten des Papiers überprüfen.
- E2b+) Erklärung Einem Teilnehmenden steht es frei, einen Versuch früher zu beenden, indem er eine Lösung vor Ablauf des Zeitlimits abgibt.
- E2b++) Zusatz Ein Teilnehmender kann nach dem Ermessen des WCA-Delegierten an einem bereits laufenden 3x3x3 Fewest Moves-Versuch teilnehmen. In diesem Fall ist sein Zeitlimit die verbleibende Zeit (d.h. er muss fertig werden, wenn andere Teilnehmende ihr Zeitlimit von 60 Minuten erreicht haben). Ausnahme: Einem Teilnehmenden darf nicht erlaubt werden, an einem 3x3x3 Fewest Moves Versuch teilzunehmen, wenn ein anderer Teilnehmender seinen Versuch bereits beendet hat (siehe Richtlinie E2b+), oder wenn ein anderes Risiko besteht, dass Informationen über den Scramble dem Teilnehmenden, der noch teilnehmen möchte, bekannt geworden sein könnten.
- E2c+) Erklärung Auch wenn der Judge das übliche Formular bereitstellt, mit dem der Teilnehmende seine Lösung abgeben kann, darf der Teilnehmende eine Lösung auch auf einem anderen Blatt Papier abgeben. (Das Blatt Papier muss vom Judge herausgegeben worden sein, in Übereinstimmung mit Regel E3a.
- E2c1+) Erläuterung Eine Registrierungs-ID ist eine Kennung (z.B. eine Nummer), die einem Teilnehmenden für den Wettbewerb zugewiesen wird. Bei einigen Wettbewerben wird sie verwendet, um den Überblick über die Scoresheets zu behalten und Ergebnisse einzugeben.
- E2c1++) Zusatz Wenn der Teilnehmende vergessen hat, Informationen zur Identifizierung des Versuchs auf das vorgesehene Lösungsblatt zu schreiben, ist es ihm erlaubt, diese nach Ablauf der Frist vor einem Judge zu ergänzen. In diesem Fall muss der Teilnehmende den Judge fragen, während er seine Lösung einreicht, und dann sofort unter direkter Aufsicht des Judges Informationen zur Kennzeichnung des Versuchs aufschreiben (ohne weitere Änderungen vorzunehmen). Sobald ein Teilnehmender die Abgabe seiner Lösung beendet hat (z.B. indem er sie dem Judge in die Hand gibt und ihn zum nächsten Teilnehmenden weitergehen lässt, oder indem er sie auf den Abgabetisch legt und weg geht), darf er keine weiteren Informationen hinzufügen. Wenn der Teilnehmende nach dem Zeitlimit, aber bevor er den Judge gefragt hat, etwas hinzufügt, bleibt der Versuch disqualifiziert (DNF).
- E2c1+++) Erläuterung Der Teilnehmende ist nicht verpflichtet, den Namen des Wettbewerbs, die Runde und/oder die Nummer des Versuchs auf seiner eingereichten Lösung zu vermerken, kann dies aber tun, um dem Organisationsteam den Überblick über die eingereichten Lösungen zu erleichtern.
- E2c1++++) Zusatz Wenn ein Judge eine eingereichte Lösung ohne Informationen zur Identifizierung des Versuchs findet (z.B. während der Bewertung des Versuchs), sollte er den Teilnehmenden herausfinden, der die Lösung geschrieben hat, um ihm ein DNF (und nicht DNS) zuzuweisen. Es ist zu beachten, dass es dem Teilnehmenden zu diesem Zeitpunkt nicht erlaubt ist, Informationen zur Identifizierung des Versuchs aufzuschreiben und er so oder so ein DNF-Ergebnis erhalten muss.
- E2c2+) Beispiel Beispiele, die nicht als eine einzige eindeutige Zugfolge gelten: mehrere Lösungsfolgen ohne genau eine eindeutig angegebene Lösung, eine Lösung mit mehrdeutigen Symbolen (z.B. ein Buchstabe, der ähnlich wie "B" und "R" aussieht, aber weder eindeutig das eine noch das andere ist), eine Lösung mit Sternen oder Pfeilen, die auf Züge hinweisen, die außerhalb der geschriebenen Reihenfolge auszuführen sind (z.B. "Insertions", die nicht in einer Linie mit dem Rest der Zugfolge geschrieben sind, "Pre-Moves", die nicht unter Verwendung einer gültigen Notation in die Zugfolge integriert sind), eine Zugfolge, die nicht grob als eine Reihe von Zeilen in Lesereihenfolge ausgeschrieben ist, jede Anordnung von Symbolen, die nicht als eindeutige Zugfolge interpretiert werden kann. Ausnahmen von den obigen Beispielen: kleine typografische Korrekturen (z.B. Schwärzen von Zügen und Schreiben von Zügen über ihnen, die sie eindeutig ersetzen sollen, Züge, die tief- oder hochgestellt sind, um zwischen andere Züge zu passen).
- E2c2++) Erinnerung In der Vergangenheit waren Klammerschreibweisen (z.B. [r] oder [u2]) für Fewest Moves erlaubt. Jetzt sind nur noch Drehungen auf der Basis von x, y oder z erlaubt (siehe Regel 12a4a).
- E2c3+) Erklärung Wenn ein Zug nicht eindeutig geschwärzt/geschrieben ist und es nicht klar ist, ob der Zug Teil der Lösung ist, sollte der Judge ihn als zweideutige Zugfolge betrachten (siehe Regel E2c2 und Richtlinie E2c2+).
- E2c4+) Erklärung Beispiele für Symbole oder Kombinationen von Symbolen, die in Lösungen für 3x3x3 Fewest Moves nicht erlaubt sind: M, e, r, Y (Großbuchstabe), T, U1, Ui, U3, U-, R++, R2', R'2, L'w, 1R, 2U, 2f, 2-3r, 1Rw, 3Rw, 2-3Rw, rw, Rr, *, →, ⮐, /, . , ?, [r], [r u], [F],
, [f]', [f]2, [x], (x), (L), 2(Rw), (U)2, (U)', (R U)', (R U R'), [R, U], [R: U]. - E2e+) Erklärung Teilnehmende dürfen ihre Lösung nicht von einem Teil des Scrambles ableiten und die Lösung sollte nicht in signifikaten Teilen mit dem inversen Scramble übereinstimmen.
- E2e++) Beispiel Beispiel für Lösungen, die zu einer Disqualifikation des Versuchs (DNF) führen sollten: Lösungen die mit denselben 4 Moves wie der inverse Scramble beginnen.
- E3d+) Erklärung Jegliche Stoppuhr oder Uhr, die durch einen Teilnehmenden genutzt wird, darf keine zusätzlichen Funktionen haben, die dem Teilnehmenden dabei helfen kann, eine Lösung zu finden.
- E3d++) Erklärung Teilnehmende sollten eine persönliche Stoppuhr oder Uhr nicht als offizielle Zeit ansehen und müssen ihre Lösung einreichen, wenn der Judge "STOP" ruft.
Article F: Clock
- F1+) Erinnerung In der Vergangenheit musste der Teilnehmende das Puzzle stehend auf der Matte platzieren. Dies ist nicht mehr der Fall.
Abschnitt H: Mehrfach-Blindlösen
- H1+) Zusatz Wird während eines Versuchs ein Puzzle mit einem doppelten Scramble gefunden, kann das Puzzle nach dem Ermessen des WCA-Delegierten mit einer anderen Scramble-Sequenz erneut gescrambelt werden.
- H1b+) Zusatz Ein Teilnehmender kann nach Ermessen des WCA-Delegierten an einem bereits laufenden Multi-Blind-Versuch teilnehmen. In diesem Fall ist sein Zeitlimit die verbleibende Zeit (d.h. er muss fertig werden, wenn die anderen Teilnehmenden ihr Zeitlimit erreicht haben). Ausnahme: Einem Teilnehmenden darf nicht erlaubt werden, an einem Multi-Blind-Versuch teilzunehmen, wenn ein anderer Teilnehmender seinen Versuch bereits beendet hat oder wenn ein anderes Risiko besteht, dass Informationen über das Scramble dem Teilnehmenden, der noch teilnehmen möchte, bekannt geworden sein könnten.
- H1b1+) Erinnerung Der Versuch wird aufgrund von Ausnahmen für das Mehrfach-Blindlösen nicht disqualifiziert, wenn das Zeitlimit erreicht wird (siehe Regel A1a4 und Regel A1a5).
- H1b1++) Zusatz Der Judge darf dem Teilnehmenden erlauben, den Versuch inoffiziell fortzuführen, aber der Versuch muss zuerst gestoppt und in Übereinstimmung mit den Regeln bewertet werden.
- H1d+) Beispiel Beispiel: Angenommen ein Teilnehmender versucht 10 Würfel, schließt mit einer Zeit von 59:57 ab und hat zwei Zeitstrafen. Das abschließende Ergebnis ist: 59:57 + 2*2 = 60:01 (siehe Regel A1a5).
- H1d++) Beispiel Beispiel: Angenommen ein Teilnehmender versucht 10 Würfel und der Judge stoppt ihn bei 60 Minuten und der Versuch hat zwei Zeitstrafen. Das abschließende Ergebnis ist 60:00 + 2*2 = 60:04.